Samstag, 19. Juli 2008

Reiche "Bauern", armes Land!

Das Urteil des Verfassungsgerichtshofes lässt keine Zweifel offen: Vor Jahrzehnten wurde im Land Tirol schreiendes Unrecht begangen, indem Gemeinden Grundstücke entzogen und an die Agrargemeinschaften übertragen wurden. Schon 1982 hatte der Verfassungsgerichtshof auf diesen Missstand aufmerksam gemacht - was von der Agrarlobby schlichtweg ignoriert wurde.
Reiche "Bauern", armes Land! Auf Kosten der Allgemeinheit haben sich einige wenige bereichert. Wobei die Anführugszeichen bei den Bauern bewusst gewählt sind. Denn die Agrargemeinschaften repräsentieren längst nicht mehr den Bauernstand in diesem Land. Ganz im Gegenteil finden sich dort zum Teil Personen zusammen, die vom Landwirtschaften ähnlich viel Ahnung haben, wie eine Kuh vom Kuchen backen. Viele aufrichtige Bauern kamen hingegen nie in den Genuss einer Gewinnausschüttung.
Die aktuelle Haltung hochrangiger Agrarier wirft ein bezeichnendes Bild auf deren reaktionäres Gedankengut. Als herausragendes Beispiel sei hier Tirols Bauernbunddirektor Peter Raggl aus Schönwies genannt. Er stellt sich mit zynischem Lächeln vor eine ORF-Kamera und gibt seiner Ansicht Ausdruck, wie weltfremd die Juristen des Verfassungsgerichtshofes doch seien.
Lieber Bauernbunddirektor Raggl, weltfremd sind vor allem Sie. Ihre Worte sind gelinde gesagt eine reinrassige Verarschung der Bürgerinnen und Bürger dieses Landes. Um es knapp und deutlich zu sagen: Sie sind untragbar!

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